Das „Wunderkraut“ Kamille
Mit der Kamille stelle ich heute das 12. „Kraut“ des alkoholfreien Schwedenbitters vor.
Die echte Kamille (Matricaria chamomilla L.) stammt aus der Pflanzenfamilie der Korbblütler. Die Pflanze wird zwischen 20 bis 50 cm hoch und bildet einen verzweigten Stengel aus, an deren Ende die Blüten wachsen. Der Blütenkopf besteht in der Kopfmitte aus gelben Röhrenblüten und wird von weißen Zungenblüten umrandet.
Herkunft von Kamille
Ursprünglich aus Süd- und Osteuropa stammend ist sie mittlerweile fast in ganz Europa und Westasien verbreitet. Volkstümlich hat sie aufgrund ihrer Beliebtheit und Heilkraft viele verschiedenen Namen, wir führen hier einige davon auf.
Die Kamille ist auch bekannt als: Apfelblümlein, Ganille, Haugenblume, Hermel, Kammerblume, Kühmelle, Kummerblume, Mägdeblume, Mariamagdalenakraut und Muskatblume. Die Vielseitigkeit der Kamille macht sie zum idealen Bestandteil im alkoholfreien Schwedenbitter.
Seit der Antike wird die Kamille von vielen Völkern als Heilpflanze verehrt:
bei den Germanen galt sie beispielsweise als heilige Heilpflanze und wurde dem Lichtgott Baldur geweiht, die Ägypter sprachen die Kamille ihrem Sonnengott Re zu.
Sie ist immer noch eine der allerbeliebtesten Heilpflanzen in Europa und bereits viele unserer Großmütter, die schon den Schwedenbitter zu schätzen wußten, verwendeten sie als Allheilmittel bei sehr vielen Arten von Beschwerden und Krankheiten.
Interessant ist, dass die Kamille im Jahre 1987 vom Verband Deutscher Drogeristen (VDD) als erste Arzneipflanze des Jahres gekürt wurde.
Eigenschaften der Kamille
Die Kamilleblüten wirken entzündungshemmend, antibakteriell und entspannen den gesamten Magen-Darm-Trakt. So können Bauchschmerzen oder auch verdorbene Mägen durch den Genuss von Kamillentee beruhigt werden.
Die Kamille wirkt darüber hinaus entkrampfend und kann zur Besserung bei Durchfall und Verstopfung beitragen. Selbst bei Magengeschwüren wird die innerliche Anwendung von Kamille empfohlen.
Bei stillenden Müttern und ihren Säuglingen ist die blähungslindernde Wirkung der Kamille beliebt: häufig trinken sowohl Mutter als auch Kind einen Tee aus Kamillenblüten, Anis- und Fenchel Samen.
Sehr geschätzt ist die heilende Wirkung der Kamille auch bei allen Atemwegserkrankungen: ob Erkältung, Schnupfen, Halsschmerzen, Nebenhöhlenentzündungen oder Angina:
einige über den Tag getrunkene Tassen Kamillentee (insbesondere bei Husten auch gern mit Honig gesüßt) können sich sehr positiv auf den Gesundungsprozess auswirken, die Beschwerden lindern und die Heilung beschleunigen. Dampfbäder mit Kamilleblüten werden unterstützend bei Nebenhöhlenentzündungen empfohlen.
Sitzbäder mit Kamille beruhigen Menstruationskrämpfe, Scheidenentzündungen und Unterleibsentzündungen. Innerlich als Tee getrunken unterstützt Kamille bei Frauenleiden wie Menstruationsbeschwerden.
Maria Treben widmet der Kamille 2 Seiten in ihrem Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“. Sie bezeichnet die Kamille als „Allheilmittel“ und beschreibt unzählige Einsatzmöglichkeiten – damit passt die Kamille perfekt in den alkoholfreien Schwedenbitter.
Dieser Beitrag kann, wie bei allen Informationen zu den Kräutern, nur ein kleiner Ausschnitt des gesamten Wissens um die Geschichte und den Einsatz der jeweiligen Pflanze sein. Beim Verfassen dieses Artikels über die Kamille im Schwedenbitter ist mir wieder einmal sehr bewusst geworden, wie vielseitig die Kräuter in diesem Schwedenbitter sind.
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