Liebe Kräuterfreunde,
mit der Myrrhe stelle ich heute das 22zigste „Kraut“ des alkoholfreien Schwedenbitters vor.
Herkunft von Myrrhe
Bei der Myrrhe handelt es sich um das Gummiharz der Commiphoren-Bäume oder -sträucher. Sie gehören zur Pflanzenfamilie der Basambaumgewächse und kommen in den Trockengebieten des tropischen und subtropischen Afrikas und Arabiens vor.
Zur Gewinnung des Harzes wird die Rinde des Stammes angeritzt, das flüssige Harz kann so aus der Baumrinde herausfließen. An der Luft erhärtet es zu kleinen hell- oder orangebraunen Klumpen verschiedener Größe. Der Duft des Harzes, bzw. der Myrrhe kann sehr unterschiedlich sein.
Geschichte von Myrrhe
Die Myrrhe gehört ebenfalls zu den ältesten bekannten Heilpflanzen, sie wird bereits seit über 3.000 Jahren von den Menschen verwendet. Wir alle kennen Sie aus der Bibel, die heiligen drei Könige brachten zu Ehren der Geburt Jesu Myrrhe, Gold und Weihrauch als Geschenke dar. Eigentlich fast selbstverständlich, dass auch Maria Treben die Wirkung der Myrrhe kannte und einige Anwendungen damit beschrieben hat.
Die alten Ägypter benutzen die Myrrhe zur Einbalsamierung. In der modernen Medizin spielt die Myrrhe keine so bedeutende Rolle mehr wie früher, allerdings wird sie sowohl wegen ihrer heilenden Wirkungen und ihres Aroma bei der Herstellung von Seifen, Tinkturen, Mundwässern, Zahnpasten, Hautlotionen und anderen Kosmetika immer noch häufig verwendet.
Eigenschaften von Myrrhe
Das in der Myrrhe enthaltene ätherische Öl ist die Hauptursache ihrer positiven Wirkung. Es wirkt desinfizierend, entzündungshemmend und wundheilend und wird insbesondere im Mund- und Rachenraum oder aber bei Krankheiten des Zahnfleisches empfohlen.
Studien belegen, dass Myrrhe gegen häufig vorkommende Keime wie Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Candida albicans wirksam ist.
Maria Treben empfahl bei Geschwüren in der Mundhöhle/ Mundgeruch das Gurgeln mit 30-40 Tropfen Myrrhen-Tinktur, verdünnt mit lauwarmen Wasser. Weil Maria Treben um die Wirkung der Myrrhe wußte, ist sie auch ein Bestandteil unseres alkoholfreien Schwedenbitters. In der Rezeptur des „kleinen Schwedenbitters“ ist sie ebenfalls ein wichtiger Inhaltstoff.
Eine ihrer Patientinnen, Anna Sch. aus B./ Deutschland, schreibt am 20. August 1980 an Frau Treben: „Als eifrige Leserin Ihrer Broschüre Gesundheit aus der Apotheke Gottes kann ich Ihnen von drei Fällen beste Erfolge mitteilen. Die tägliche Anwendung des Schwedenbitters hat mich von der Last des Mundgeruchs, der Madenwürmer und von meinen Genickschmerzen befreit, im letzten Fall habe ich täglich Umschläge gemacht.“
Weniger bekannt ist der Einsatz von Myrrhe bei Magen- und Darmbeschwerden. Weiter wird beschrieben, dass die Wirkung darüber hinaus noch schmerzlindernd, fiebersenkend, den Blutzucker regulierend, Anregung der Schleimhautdurchblutung (was sich unter anderem positiv bei Menstruationsbeschwerden auswirken soll) und hilfreich bei Thrombosen sein kann. Die Myrrhe gilt zudem als ein Hoffnungsträger in der Behandlung bei Krebs.
Die Kenntnis dieser beschriebenen Eigenschaften passt die Myrrhe einmal mehr zu einem sehr wertvollen und Bestandteil des Schwedenbitters nach Maria Treben.
Einsatz von Myrrhe
Der Einsatz von Myrrhe in Hautlotionen dient zur Reinigung, zur Befeuchtung, zur besseren Durchblutung und Straffung der Haut. Auch zum Schutz gegen Pickel und anderen Hautunreinheiten wird Myrrhe als Inhaltstoff verwendet. Ebenfalls bei Hautekzemen oder rissigen, trockenen Hautstellen ist ein Produkt, dem Myrrhe zugesetzt wurde zu empfehlen – wie z. B. Schwedenbitter oder Schwedenkräuter–Balsam.
Dieser Beitrag kann, wie bei allen Informationen zu den Kräutern, nur ein kleiner Ausschnitt des gesamten Wissens um die Geschichte und den Einsatz der jeweiligen Pflanze sein. Beim Verfassen dieses Artikels über die Myrrhe im Schwedenbitter ist mir wieder einmal sehr bewusst geworden, wie vielseitig die Kräuter in diesem Schwedenbitter sind.
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