Pfeffer (schwarz) im Schwedenbitter

Schwarzer Pfeffer im Schwedenbitter
Schwarzer Pfeffer im Schwedenbitter – © emuck – fotolia.com

Mit dem schwarzen Pfeffer im Schwedenbitter stelle ich heute das 16. „Kraut“ des alkoholfreien Schwedenbitters vor.

Herkunft von schwarzer Pfeffer

Der schwarze Pfeffer (Piper nigrum) stammt aus der Pflanzenfamilie der Pfeffergewächse (Piperaceae) und ist eine Kletterpflanze. Bis zu 10 Metern kann sie sich mit den Haftwurzeln an anderen Bäumen, Stangen oder anderen Gegenständen emporranken. Die Blüten der Pfefferpflanze sind weiß, aus ihnen heraus entwickeln sich nach der Befruchtung die beerenähnlichen Steinfrüchte. Sie sind im ersten Reifestadium grün und entwickeln erst mit zunehmender Reife ihre gelb-orange Farbe.

Erst kurz vor der Reife werden die Steinfrüchte geerntet. Je länger die Früchte am Strauch reifen, desto aromatischer wird der daraus entstehende Pfeffer. Nach der Ernte werden die Früchte abgekocht und dann getrocknet. Durch dieses Verfahren entsteht die schrumpelige Oberfläche und durch die Fermentation die schwarzbraune Färbung. Der scharfe, pfeffrige Geschmack entsteht durch die Erregung von Wärme- und Schmerzrezeptoren.

Pro Jahr gibt es zwei Ernten und die Pfefferpflanze kann bis zu 30 Jahre lang Früchte tragen. Ursprünglich wurde der Pfeffer in Indien angebaut, dort besonders an der Malabarküste. Heute sind die wichtigsten Länder für den Pfefferanbau: Indien, Brasilien, Malaysia, Vietnam und Indonesien.

Pfeffer ist zur Zeit das wichtigste Gewürz der westlichen Welt. Die Pfefferproduzenten liefern jährlich 160.000 Tonnen Pfeffer an den Weltmarkt. Schwarzer Pfeffer wird von allen Pfeffersorten am häufigsten produziert.

Wirkung von schwarzer Pfeffer

Der für die Heilkraft bedeutendste Bestandteil des Pfeffers ist der Inhaltstoff „Piperin“, ein Alkaloid, welches sich aus Piperinsäure und Piperidin zusammensetzt. Dieser Wirkstoff regt Rezeptoren im Mund an, so dass Speichel- und Magensaftsekretion angeregt und gefördert werden. Aus diesem Grund ist es in der Regel sinnvoll, den Schwedenbitter ca. 10 – 15 Minuten vor und/oder nach der Mahlzeit zu trinken. Immer verdünnt mit ca. 100 ml Flüssigkeit. So hat auch Maria Treben die Verwendung empfohlen.

Hildegard von Bingen (1098 – 1179) empfahl den Pfeffer als Mittel wenn: „einer spleenig (verschroben) ist und sich vor dem Essen ekelt, so dass ihn das Essen nicht freut, der esse in mäßiger Menge Pfeffer in einer Speise und Brot dazu und es wird ihm mit der Milz besser gehen und er wird den Ekel vor dem Essen ablegen“. Da der Auszug von Pfefferfrüchten im Schwedenbitter enthalten ist, wundert es nicht, das viele Anwender/innen des alkoholfreien Schwedenbitters diese Wirkung beschreiben.

Auch Hippokrates kannte den Pfeffer und setzte ihn ein. Er empfahl Pfeffer bei „Verdauungsbeschwerden, Seitenstechen, Starrkrampf, Brustkrankheiten, schweren Geburten, Hysterie und Zahnschmerzen„. Mit diesen „Eigenschaften“ ist der Pfeffer eine weitere perfekte Zutat im alkoholfreien Schwedenbitter.

In einem der ältesten Medizin-Systeme der Welt, dem Ayurveda, wird Pfeffer als „heißes, scharfes und wärmendes Gewürz“ verehrt und eingesetzt. Er entfacht das „Verdauungsfeuer“: Verdauungssäfte fließen vermehrt und Schlacke werden besser aus dem Körper ausgeschieden. So kann Pfeffer – damit auch der alkoholfreie Schwedenbitter – bei sämtlichen Verdauungsbeschwerden wie zum Beispiel: Appetitlosigkeit, Verstopfung, Blähungen, Darmkatarrh, Hämorrhoiden und parasitischem Wurmbefall heilend und regulierend wirken.

Auswirkungen von schwarzen Pfeffer auf den Stoffwechsel

Trotz der geringen Menge an Pfeffer, die wir konsumieren, kann er positive Auswirkungen auf unseren Stoffwechsel haben: so kann der Genuss von Pfeffer einen energetisierenden Effekt haben und beim Abnehmen unterstützen. Die im alkoholfreien Schwedenbitter zusätzlich enthaltenen Bitterstoffe können diese Auswirkungen noch zusätzlich positiv unterstützen.

Seine antibakterielle Wirkung ist hilfreich bei Erkältungsbeschwerden und -erscheinungen, bei Husten und auch bei Halsschmerzen.

Pfefferöle können auch äußerlich angewendet werden: Einreibungen und Massagen wirken durchblutungsfördernd und sind heilsam bei rheumatischen Beschwerden. Eigentlich werden Umschläge mit Schwedenbitter in der Regel mit der alkoholhaltigen Variante beschrieben – Anwender mit Umschlägen des alkoholfreien Schwedenbitters berichten ebenfalls von einer Verbesserung der Beschwerden insbesondere bei rheumatischen Schmerzen.

Dieser Beitrag kann, wie bei allen Informationen zu den Kräutern, nur ein kleiner Ausschnitt des gesamten Wissens um die Geschichte und den Einsatz der jeweiligen Pflanze sein. Beim Verfassen dieses Artikels über den schwarzen Pfeffer im Schwedenbitter ist mir wieder einmal sehr bewusst geworden, wie vielseitig die Kräuter in diesem Schwedenbitter sind.

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Über den Autor: Elke Braeunig Inhaberin von Naturprodukte Europa

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