Spitzwegerich – Herkunft & Anwendungsmöglichkeiten kurz erklärt

Spitzwegerich – gehört seit ewigen Zeiten mit zu den wichtigsten Arzneipflanzen und war 2014 sogar die Arzneipflanze des Jahres!

In der Antike und auch im Mittelalter wurde das Heilkraut für viele innere und äußere Beschwerden eingesetzt. Mittlerweile wird den Kräutern allgemein und besonders dem Spitzwegerich wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Maria Treben hat dem Spitzwegerich in ihrem Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ drei ganze Seiten gewidmet. Sie schreibt, dass der „Wegerich“ der Beherrscher der Wege war und schon seit Urzeiten zum Wohl der Menschheit wuchs.

Der Verwandte des Spitzwegerichs ist der Breitwegerich. Er steht dem „Verwandten“ in nichts nach und findet die gleiche Anwendung wie der Spitzwegerich. Beide Sorten wachsen auf Wegen, in Gräben, mögen feuchtes Ödland und kommen praktisch auf der ganzen Welt vor. Wenn man aufmerksam durch die Natur geht, kann man ihn nahezu überall finden. Maria Treben schreibt, dass der Wegerich in erster Linie Anwendung bei allen Erkrankungen der Atmungsorgane findet. Zum Beispiel bei starker Verschleimung, Husten, Keuchhusten, Lungenasthma, Erkältungen mit Hustenreiz u.s.w. kann der Sirup und auch Tee eine Wohltat sein.

Spitzwegerich – die äußere Anwendung

Aber auch äußerlich ist der Spitzwegerich ein großartiges Kraut. Ich selbst habe mich bei einer Fahrradtour am Bein verletzt – natürlich nix dabei. Aber Spitzwegerich wächst wirklich nahezu überall. Ich habe ein paar Blätter etwas zerrieben, auf die Wunde gelegt ein Taschentuch darauf und mit meinem Halstuch fixiert. Die Blutung war sehr schnell gestoppt und die Wunde hat sich trotz Staub und Dreck nicht infiziert. Die weitere Wundheilung war dann auch Dank zusätzlichem Einsatz von Schwedenbitter- und Balsam unkompliziert, narbenfrei und ging gefühlt super schnell.

Maria Treben beschreibt in ihrem Buch viele Anwendungen für den Spitzwegerich und stellt auch „Mischanwendungen“ mit anderen Kräutern vor. Sie zitiert den Schweizer Pfarrer und Naturarzt Künzle, der die Erfahrung gemacht hatte, dass der Wegerich wie kein zweites Kraut „Blut, Lunge und Magen“ reinigen würde. Weiter führt sie aus, dass bei Künzle der ganze Wegerich „mit Wurzel, Kraut, Blüte und Samen“ Verwendung fand.

Spitzwegerich-Sirup – Original nach Maria Treben
Spitzwegerich-Sirup – Original nach Maria Treben

Es sind hauptsächlich die Bitter-, Gerb- und Schleimstoffe sowie Aucubin (sekundärer Pflanzeninhaltstoff – gehört zu den Glykosiden) die die Wirkung des Spitzwegerichs möglich machen.

Die „Gesamtkomposition“ der Inhaltstoffe steht für:

  • entzündungshemmend
  • zusammenziehend
  • antibakteriell
  • hustenstillend
  • krampflösend
  • leberschützend und sogar
  • teilweise antiviral

Anwendung von Spitzwegerich

Teeaufguss mit Spitzwegerich:

Man nimmt 1 gehäuften Teelöffel Blätter auf 1/4 Liter Wasser – nur überbrühen und kurz ziehen lassen.

Blätterauflage mit Spitzwegerich:

Frische Wegerichblätter (Spitz-oder Breitwegerich) waschen, zermahlen und  auflegen.
Bei „Erste-Hilfe-Anwendungen“ unterwegs geht’s auch mal ohne waschen der Blätter.

Sirup aus Spitzwegerich:

Die Herstellung ist nach Maria Treben sehr aufwändig. Es gibt 2 Varianten –

1. Variante:
Es werden 2 gehäufte Doppelhände gewaschene Blätter ganz fein zerkleinert. Zu dem Blätterbrei kommt etwas Wasser, 300 g Rohzucker und 250 g Bienenhonig. Unter ständigem Rühren lässt man das bei schwacher Hitze köcheln, bis eine dickliche Flüssigkeit entsteht, die man heiß in Gläser füllt.
Aufbewahrung erfolgt im Kühlschrank

2. Variante:
Man legt die gewaschenen Blätter schichtweise mit Rohzucker in ein Glas und 
 presst alles fest zusammen. Wenn die Masse sich gesetzt hat, wird der Vorgang so lange wiederholt, bis das Glas komplett gefüllt ist und kein Blatt mehr hineinpasst. Anschließend gräbt man an einer geschützten Stelle im Garten ein Loch, packt das verschlossene Glas 3-4fach in Pergament ein und gibt das Glas in das Loch, gibt ein Brett darauf, beschwert das Ganze mit einem Stein und füllt das Loch mit Erde wieder auf. Das Brett und der Stein sollten sichtbar bleiben.

Natürlicher Hustenlöser – Spitzwegerich-Sirup
Natürlicher Hustenlöser – Spitzwegerich-Sirup

Durch die gleichmäßige Erdwärme werden der Zucker und die Blätter zu einem Sirup vergoren. Nach etwa 3 Monaten nimmt man das Glas aus dem Loch und presst den Saft durch eine Fruchtpresse (nicht durch ein Tuch) und kocht ihn einmal gut auf. Heiß in Gläser füllen und ebenfalls im Kühlschrank lagern.

Wer keinen Garten hat, oder keine Lust hat ein Loch zu buddeln, der kann das Glas auch in der Sonne oder herdnähe so lange stehen lassen, bis sich der Sirup unten absetzt. Aufkochen und in Gläser füllen.

Hinweis:

Die Zutaten lassen es bereits erahnen, dass dieser Sirup für Diabetiker nicht geeignet ist.

Wem die Herstellung nicht möglich, oder zu aufwändig ist, kann einen Spitzwegerich-Sirup in bester Qualität in unserem Shop finden.

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Bezugsquelle:
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Über den Autor: Elke Braeunig Inhaberin von Naturprodukte Europa

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4 Gedanken zu „Spitzwegerich – Herkunft & Anwendungsmöglichkeiten kurz erklärt“

  1. Guten Morgen Elke

    Ich freue mich schon sehr auf euren Schwedenbitter welchen ihr heute zu mir verschickt. Eine Frage hätte ich noch. Kann man
    Ringelblumentee
    Brennnesseltee
    Käsepappel malve
    Beinwurz, Beinwell
    alles als einen Tee zubereiten? Also alles zusammen mischen? Ich möchte meine Magengeschwüre und Magenentzündung wegbekommen damit.

    1. Hallo liebe Sabine,
      Maria Treben hat viele Anwendungen beschrieben, bei denen Schwedenbitter in den Tee gegeben wird – der Tee sollte allerdings nur noch warm sein, nicht heiß, damit die Inhaltstoffe vom Schwedenbitter nicht „verkocht“ werden.

      Viel Erfolg und herzliche Grüße vom,
      Naturprodukte Europa Team

  2. Liebe Frau Bräunig,

    Ich nehme Schwedenbitter ohne Alkohol periodenweise seit Jahren ein, morgens vor dem Essen und abends vor dem Schlafen.

    Da ich seit einiger Zeit wieder Magebeschwerden, mehr Verdauungsbeschwerden habe – kann ich es jetzt anders einnehmen, nach den Essen ? Ohne zu Iberogast oder anderen Mitteln greifen zu müssen? Oder kann ich Iberogast auch mit dazu nehmen?
    Was denken Sie?

    Ganz herzlichen Dank und liebe Grüße aus Frankfurt !

    Elvira Stark

    1. Hallo liebe Frau Stark,
      versuchen Sie es einfach – nur Versuch macht klug. Aber ob Sie „Iberogast“ einnehmen sollten, können wir nicht sagen. Vielleicht dazu mal „Google“ befragen.
      Gute Besserung!
      Herzlichst,
      Ihr Naturprodukte Europa-Team

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