Walnußblätter im Schwedenbitter

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Mit den Walnußblättern stelle ich heute das 17. „Kraut“ des alkoholfreien Schwedenbitters vor.

Herkunft von Walnußblättern

Die Echte Walnuss (Juglans regia) ist ein Laubbaum, der aus der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) entstammt. Umgangssprachlich wird er entweder „Walnussbaum“ oder einfach „Walnuss“ genannt. In unserem Nachbarland Österreich nennt man ihn Welschnuss, in der Schweiz ist der Baum als Baumnuss bekannt.

Walnussbäume benötigen nährstoffreiche, tiefgründige Böden und ein mildes bis leicht warmes Klima.  Sie können ein hohes Alter von 150 bis 160 Jahren erreichen und werden je nach Standort zwischen 15 bis 30 m hoch. Nach etwa 60 bis 80 Jahren ist das Höhenwachstum des Baumes abgeschlossen.
Seit über 9.000 Jahren begleitet der Walnussbaum die Menschheit, ihr ursprüngliches Herkunftsgebiet ist Persien. Auf vielen Handelswegen verbreitete sich der Baum sowohl in Richtung Zentralasien und China als auch nach Griechenland und ins römische Reich. Ihre Verbreitung in Europa beruht auf der Nutzung der Walnuss als Nahrungsmittel. Auch in den USA werden Wallnussbäume angebaut, besonders in Kalifornien existieren sehr große und umfangreiche Anbaugebiete. Maria Treben beschreibt in ihrem Buch „Maria Treben Meine Heilpflanzen“, dass  nicht nur die köstlichen Walnüsse selbst, sondern auch die Blätter, die Rinde, die Kätzchen und die Knospen des Baumes eine heilende Wirkung haben und in der Naturheilkunde verwendet werden. Alles ist nutzbar. Sie können sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet Ihre gesundheitsfördernde Wirkung entfalten. In diesem Blog gehen wir auf die Kraft der Walnußblätter ein.

Wirkung der Walnußblätter

Der für die Heilkraft bedeutendste Bestandteil der Walnussblätter ist ihr  hoher Anteil an Gerbstoffen: bis zu 10 % Gerbstoffe sind in ihnen nachzuweisen. Gerbstoffe wirken zusammenziehend und wirken daher effektiv bei Entzündungen und Hautleiden. Die Anwendung von Wallnußblätterns eignet sich besonders gut bei Ekzemen, Akne, Sonnenbrand, juckenden Hautreizungen, Schnittwunden und zur Wundheilung. Maria Treben wendete die Walnussblätter gemeinsam mit einigen anderen Kräutern in einem Mischtee zum Beispiel bei der Schuppenflechte an. Frau Treben beschreibt weiter, dass aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung bei Magen-Darm-Erkrankungen die Wallnussblätter in Form eines reinen Walnussblättertees bei Magenschleimhautentzündungen, Verdauungsstörungen und zur Blutreinigung heilsam sein können. Aus einem gehäuften Teelöffel Walnussblätter auf eine Tasse Tee wird eine Mischung zubereitet, die man eine halbe Minute ziehen lassen sollte. Bei der innerlichen Anwendung sind bis zu drei Tassen des Tees pro Tag über einen Zeitraum von max. 6 Wochen zu empfehlen. Bitte nehmen Sie den Tee in kleinen Schlucken zu sich. Bei Halsentzündungen kann dieser Tee auch als Gurgelmischung (morgens und abends) angewendet werden.

Maria Treben wendete den Nussblätter-Tee auch sehr erfolgreich bei Zuckerkrankheit und gegen Gelbsucht an.

Einen Absud aus den Blättern als Badezusatz empfahl die Österreicherin bei allen skrofulösen und rachitischen Erkrankungen, Knochenfraß und auch bei eiternden Finger- und Zehennägeln. Mit dem reinen Absud hat Maria Treben bei Leiden wie Milchschorf, Kopfgrind und Krätze die betroffenen Stellen direkt gewaschen.

Auch bei erhöhter Schweißbildung (insbesondere bei Händen, Füßen und Achselhöhlen) verhelfen Walnussblätter durch ihre heilende Wirkung zu einer Besserung. Durch das Zusammenziehen der Haut verdichtet sich ihr Gewebe und hemmt somit die Schweißabsonderung.

Es gibt aktuelle Untersuchungen, die belegen, dass die Wallnußpflanze über die bereits genannten Heilungsgebiete hinaus auch  ein entgiftende Wirkung hat; bei Vergiftungen durch Pilze, Kräuter und Pestizide wurde diese positive Wirkung bestätigt, ebenfalls wurden Walnussblätter erfolgreich gegen Darmparasiten angewendet. Eine solche Vielfalt an „Einsatzgebieten“ macht die Walnussblätter zur perfekten Zutat in dem alkoholfreien Schwedenbitter!

Dieser Beitrag kann, wie bei allen Informationen zu den Kräutern, nur ein kleiner Ausschnitt des gesamten Wissens um die Geschichte und den Einsatz der jeweiligen Pflanze sein. Beim Verfassen dieses Artikels über die Walnußblätter im Schwedenbitter ist mir wieder einmal sehr bewusst geworden, wie vielseitig die Kräuter in diesem Schwedenbitter sind.

Über den Autor: Elke Braeunig Inhaberin von Naturprodukte Europa

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