Salbei im Schwedenbitter

Eigenschaften von Salbei im Schwedenbitter – (C) „ExQuisine“ – fotolia.com

Liebe Kräuterfreunde,
mit dem Salbeis stelle ich heute das 23. „Kraut“ des alkoholfreien Schwedenbitters vor.

Herkunft von Salbei

Salbei (Salvia officinalis) entstammt aus der Familie der Lippenblütler und wird fast auf der ganzen Welt angebaut.
Schon sein Name deutet auf seine besondere Eigenschaft als Heilpflanze hin: er wurde von dem lateinischen Wort
„salvare“ = heilen bzw. „salvus“ = ganz, heil, gesund, unverletzt abgeleitet. Das Wort „Officinales“ weist auf eine arzneilich wirksame Pflanze hin. Unzählige Arten des Salbeis werden seit dem Altertum als Heilpflanze verwendet.

Geschichte von Salbei

„Wie kann ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?“ An einer der ältesten medizinischen Fakultäten wurde dieser Merksatz aus dem 13. Jahrhundert gelehrt und sollte jeden, der ihn liest dazu animieren, eine Salbeipflanze in seinen Garten zu pflanzen.

Wie hoch der Salbei auch von Maria Treben geschätzt wurde, lässt sich in vielen ihrer Schriften nachlesen. In ihrem Werk „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ schreibt sie folgende liebenswerte Geschichte zum Salbei auf, die sie in einem alten Kräuterbuch gefunden hatte: „Als die heilige Gottesmutter mit dem Jesuskind vor Herodes ziehen musste, bat sie alle Blumen des Feldes, ihr zu helfen; aber keine gewährte ihr Obdach. Da neigte sie sich zum Salbei und siehe: hier fand sie Zuflucht. Unter seinen dichten, schützenden Blättern versteckte sie sich und das Kindlein vor den Schergen des Herodes. Sie zogen vorüber und sahen sie nicht. Da nun die Gefahr überstanden war, kam die Mutter Gottes hervor und sprach liebreich zum Salbei: „Von nun an bis in die Ewigkeit wirst du eine Lieblingsblume der Menschen sein. Ich gebe dir Kraft, die Menschen zu heilen von jeder Krankheit. Errette sie vom Tode, wie du es auch an mir getan hast:“ Seither blüht das Kräutlein allezeit zu Heil und Hilfe des Menschen.“

Maria Treben selbst kommentiert diese schöne Geschichte so: Wenn man jahrelange Erfahrungen mit Heilpflanzen gemacht und oft in schweren Fällen Schutz und Hilfe unserer lieben Gottesmutter angerufen hat, so spürt man aus tiefstem Glauben und wahrem Vertrauen, dass sie ihre schützenden Hände über unsere Heilpflanzen breitet.

Wirkung von Salbei

Maria Treben verwendete den Salbei für ihre Heilzwecke häufig als Tee, sie empfahl 1 Teelöffel Kräuter mit 1/4 l Wasser aufzubrühen und ihn dann ziehen zu lassen. Je nach Geschmack kann der Tee noch mit Honig oder/ und Zitronensaft abgerundet werden. Maria beschreibt die Wirkung des öfters getrunkenen Tees (min. 2 Tassen pro Tag) als kräftigend für den ganzen Körper: er verhindere Schlaganfälle und wirke außerdem sehr günstig bei Lähmungen.

Bei Nachtschweiß sei er das einzige Mittel, was ihres Erachtens neben dem Lavendel, Linderung bringen könne. Die schweißhemmende und gleichzeitig kräftigende Wirkung ist so eine gute Wirkungskombination, da mit dem Nachtschweiß häufig ein deutliches Schwächegefühl bei den Patienten einhergeht.

Frau Inge G. aus K./ Südwestafrika bestätigt diese heilende Wirkung sogar in ihrem Dankesbrief, sie schreibt am 28. August 1980 an Maria Treben: „Ich mit meinem Nachtschweiß bekam vom Arzt Pillen, die nach anderthalb Monaten bewirkten, dass ich nicht mehr durch die Tür gehen konnte, ohne an die rechte oder linke Ecke zu stoßen; ich bekam daraufhin neue Pillen gegen Schwindelgefühle und den strengen Befehl, die anderen Pillen nicht wegzulassen. Da bekam ich ihr Buch! Wir haben uns Salbei bestellt und siehe da: alles o.k.!“

Auch bei Lebererkrankungen und Blähungen schaffe ein Salbeitee Abhilfe. Er wirke blutreinigend, schleimlösend in den Atmungsorgangen und dem Magen, appetitanregend und behebe Darmstörungen und Durchfälle.

Einsatz von Salbei

Salbei kann auch bei Mandelentzündungen, Halsleiden, Husten, Heiserkeit, Eiterherden der Zähne und Entzündungen des Rachens und der Mundhöhle eine tragende Rolle spielen. Er entfaltet seine Wirkung durch das Zusammenspiel der ätherischen Öle, der Gerb- und Bitterstoffe. Die beiden Inhaltstoffe Cineol und Camphen des ätherischen Salbeiöles wirken entzündungshemmend und keimtötend. Darüber hinaus haben diese Gerbstoffe eine kräftigende und gleichzeitig zusammenziehende Wirkung auf die Schleimhäute. Anwendung findet Salbei deshalb auch  häufig bei blutenden oder lockeren Zähnen, Zahnfleischschwund  und -geschwüren.

Neuesten Studien zufolge wird sogar vermutet, dass Salbei den Blutzuckerspiegel senken kann.

In den heutigen, für viele Menschen, sehr stressigen Zeiten kann der Salbei eine weitere Stärke von sich entfalten: Salbei stärkt das Nervensystem, löst Verkrampfungen, lindert Stress und führt zu Entspannung und Ausgeglichenheit. Maurice Mességué, ein bekannter und hoch geschätzter französischer Pflanzenheilkundler und Therapeut, wendet Salbei bei „Burn-Out“, Menschen in Prüfungssituationen, nervösen Personen und Patienten mit Depressionen an. Die durch den Salbei eintretende Beruhigung und Gelassenheit stabilisiert und stärkt den gesamten Blutkreislauf.

Maria Treben verordnete den Salbei ebenfalls bei Nervenschwäche sowie auch bei Frauenkrankheiten. Sie empfahl in diesen Fällen zusätzlich zu dem Tee auch gerne Salbei-Sitzbäder. Für diese Sitzbäder werden 100 g getrocknete Kräuter oder ein halber Eimer (6-8 l) frische Kräuter mit einem vollen Eimer (6-8 l) im kalten Wasser über Nacht angesetzt. Am nächsten Tag erhitzt man diese Mischung bis zum Kochen und gießt diesen erwärmten Auszug dem Badewasser zu. Das Badewasser soll bis über die Nieren reichen.

Die Patientin Gertraud M. aus S./ Deutschland schreibt am 19. Oktober 1982 ihre guten Erfahrungen mit Salbei an Maria Treben: „Mit Hilfe von Salbeitee habe ich heftige Unterleibsverkrampfungen sowie schwere Einschlafstörungen innerhalb kurzer Zeit angebracht. Ich habe gegen beides bereits eine Menge verschiedener Tee Sorten ausprobiert, bis ich auf die entscheidende Wirkung von Salbei gestoßen bin.“ Der Salbei ist im alkoholfreien Schwedenbitter ein weiteres, unverzichtbares „Kraut“.

Dieser Beitrag kann, wie bei allen Informationen zu den Kräutern, nur ein kleiner Ausschnitt des gesamten Wissens um die Geschichte und den Einsatz der jeweiligen Pflanze sein. Beim Verfassen dieses Artikels über den Salbei im Schwedenbitter ist mir wieder einmal sehr bewusst geworden, wie vielseitig die Kräuter in diesem Schwedenbitter sind.

Über den Autor: Elke Braeunig Inhaberin von Naturprodukte Europa

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