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Maria Treben (1907-1991)

Am 27. September 1907 wurde Maria Treben (geb. Günzel) in Saaz in Böhmen geboren. Ihr Vater war Verleger und Inhaber einer Buchdruckerei, ihre Mutter Hausfrau. Maria hatte zwei Schwestern, sie war die 2. Tochter.

Die Kindheit der Maria Treben 

Als Schulkind verbrachte Maria Treben ihre Ferien immer bei der Familie eines Oberförsters. Sie fühlte sich bei dem Försterehepaar viel wohler als in der Heimatstadt Saaz und lernte so in den Ferien die Natur mit all ihren Erscheinungsformen kennen. Diese Ferienzeiten prägten schon früh ihre Empfindsamkeit für die Natur mit allen Pflanzen, die sie schon bald alle namentlich kannte. Hinzu kam, dass die Mutter von Maria Treben eine große Kneipp-Anhängerin war und ihre Kinder so gesund wie möglich erzog, indem sie Erkrankungen weitgehend mit Hausmitteln behandelte.

So verbrachte sie eine unbeschwerte und behütete Kindheit mit der älteren Schwester Hilde und der jüngeren Schwester Anni. Im Alter von zehn Jahren musste Maria Treben dann den ersten großen Verlust in ihrem Leben verkraften, ihr Vater starb durch ein tragisches Unglück. In der damaligen Zeit wurde das Straßenbild noch durch Pferdefuhrwerke geprägt. Auf dem Heimweg von der Druckerei scheuten Pferde durch ein vorbeifahrendes Auto und trampelten den Vater zu Tode. Den frühen Tod des Vaters konnte sie lebenslang nicht wirklich verkraften. Die Mutter zog mit den drei Mädchen von Saaz nach Görkau im Sudetenland. Zwei Jahre später zog die Familie nach Prag, wo Maria das Lyzeum (Gymnasium) besuchte.

Die Jugendjahre der Maria Treben, erste Erfahrungen mit Heilkräutern

Prag war im wahrsten Sinn auch prägend für das weitere Leben von Maria Treben - hier machte sie ihren Schulabschluss und lernte später ihren zukünftigen Mann kennen. Dass ein ganz besonderer Mann ihr Ehemann würde, hatte ihr als junges Mädchen ein Handleser in Prag vorhergesagt. Sie würde eine Ehe führen, wie unter tausenden eine und ihr Mann würde sie auf Händen tragen. 

Schon früh in ihrem Leben begegneten ihr die Kräuter für ihre eigene Gesundheit als heilend und wohltuend.

Mit 16 Jahren verbrachte sie ihre Ferien auf einem Schloss in der Nähe von St. Pölten bei Verwandten, die einen Teil des Schlosses gemietet hatten. Sie liebte nicht nur die Natur, sondern auch die Tiere. Der Familienhund, eine riesiger Neufundländer, spürte sofort ihre Tierliebe und folgte ihr überall hin. Eines Tages beim Herumtoben mit dem Hund im Park begegnete ihr eine alte Frau, die ihre schönen blonden Zöpfe bewunderte. Aber Maria Treben sagte, dass ihr die Haare stark ausfallen würden und nichts helfen würde, selbst der Besuch in einer Hautklinik hatte nicht geholfen. Da zeigte die alte Dame auf einen Klettenstrauch und riet ihr, die Wurzeln auszugraben, zu säubern und tüchtig zu kochen. Dann würde sie wieder dichtes und kräftiges Haar bekommen. 

8 dicke Wurzeln grub sie aus und stellte einen (zu) intensiven Sud her. Nach der Haarwäsche wurde sie der Haare nicht mehr Herr und sie wusste sich keinen anderen Rat - die Mutter war ja nicht da - als die Haare abzuschneiden. Wieder Zuhause angekommen, weinte ihre Mutter um die schönen langen Zöpfe ihrer Tochter. Aber daraus lernte sie ihre erste Lektion: 

Klettenwurzelextrakt kräftigt das Haar! 

Nach dem Schulabschluss, mit achtzehn Jahren, fing Maria bei der Zeitung Prager Tagblatt zunächst als Praktikantin an. Später erhielt sie dort eine Anstellung. Im Nebenberuf arbeitete sie für den Schriftsteller Max Brod. 

Maria Treben auf dem Weg zu Kräuterkundigen 

Mit 32 Jahren, im August 1939, heiratete Maria den Ingenieur Ernst Gottfried Treben, der bei der Oberösterreichischen Kraftwerke AG beschäftigt war. Die beiden lernten sich in der Prager Oper kennen. Eines Tages traf sie dort einen guten Bekannten, der ihr einen jungen Studenten der Universität Prag vorstellte. Sie sah ihn und wusste sofort - der oder keiner! Das Ehepaar zog nach Kaplitz im Böhmerwald in das wunderschöne, große Elternhaus von Ernst G. Treben. Maria gab ihren Beruf auf und wurde Hausfrau. Einige Jahre später kam Kurt, der einzige Sohn, zur Welt. 

Nach dem Krieg wurde die Familie Treben ausgesiedelt und Ernst Treben geriet in Gefangenschaft. Maria und ihr kleiner Sohn verbrachten eine lange Zeit in verschiedenen Lagern. Anfang 1947 erkrankte Maria Treben schwer an Typhus! Mangels Medikamentenvorräten im Krankenhaus, befürchtete das medizinische Personal, dass Maria Treben sterben würde. 

Ein engagierter Arzt ermunterte die Krankenschwestern jedoch, Schöllkraut zu sammeln, dessen Saft Maria Treben eingeflößt wurde. Ihr Zustand verbesserte sich schnell und im Laufe von Monaten wurde sie wieder gesund. Wieder einmal waren es die Kräuter, die Maria Treben gesunden ließen. Die besondere Liebe zum Schöllkraut blieb ihr zeitlebens erhalten. Natürlich hat sie das Schöllkraut auch ausführlich mit Anleitung zur Anwendung in ihrem Buch "Gesundheit aus der Apotheke Gottes" beschrieben. 

In dem Buch "Maria Treben Biographie, Hausmittel und Heilkräutertipps" ist ein Gedicht veröffentlicht, dass sie aus Dankbarkeit für ihre Genesung dem Herrn Dr. Schneider geschenkt hat. Sie hatte es noch im Krankenhaus aufgeschrieben. In dieser wunderbar zu lesenden Biographie findet man viele, nicht bekannte, interessante und spannende Details aus ihrem Leben - für Maria Treben Fans ein wirkliches "must have"!

Nach der Zeit im Lager lebte die Familie Treben in Österreich, zunächst im Mühlviertel, später bauten sie in Grieskirchen ein Haus, wo Maria Treben bis an ihr Lebensende lebte. Ihr Sohn Kurt schenkte ihr 3 Enkelkinder. 

1961 starb die Mutter von Maria Treben, seit dem hatte sie das unbedingte Gefühl, in die Heilkräuterkunde "hineingedrängt" zu werden. Sie schrieb, es sei so gewesen, als ob eine höhere Macht sie lenken würde. 

Ihr Leben lang hat Maria Treben sich mit Heilpflanzen und der Natur beschäftigt. Inspiriert durch die Begegnung mit dem Biologen Richard Wilfort, der ihr die heilenden Eigenschaften der Kräuter näher brachte, intensivierte sie ihre Arbeit rund um die Heilkraft der Heilkräuter.


Wie Marie Treben die alte Rezeptur für den Schwedenbitter entdeckte   

Im Freundeskreis unterhielt man sich natürlich zwangsläufig auch über Hausmittel und deren Wirkungen. Sehr bald sprach sich herum, dass Maria Treben über die Heilkraft von Kräutern sehr gut Bescheid wusste.  

Von einer Bekannten erhielt sie schließlich die Abschrift einer alten Handschrift über die Schwedenkräuter, die nach dem Verfasser benannt wurden.  

Ein schwedischer Arzt namens Dr. Samst hatte ein Rezept zur Herstellung eines Kräuterextraktes, er nannte es auch "Lebenselixier", aufgeschrieben.  

In der Abschrift listete er 46 "Einsatzmöglichkeiten" des "Schwedenbitters" auf.   

Maria Treben war begeistert und ihre Mutter, zu der sie nach dem sehr frühen Tod des Vaters eine enge Beziehung hatte, ermutigte sie, dieses Rezept doch einmal auszuprobieren. Sie bestellte die Kräuter in einer Apotheke in Wien und setzte sie wie in der Abschrift beschrieben an.   

Bereits die anfänglichen Erfahrungen und Erfolge mit den Schwedenkräutern ließen sie die Tragweite für die Einsatzmöglichkeiten des Kräuter-Elixiers ahnen und so wurden die Schwedenkräuter ihr ständiger Begleiter im Leben. Auf keiner Vortragsreise durften sie fehlen!   

1971, mit 64 Jahren, hielt Maria Treben ihren ersten Kräuter-Vortrag vor kleinem Publikum. Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl ihrer Zuhörer beständig an. Ab 1977 hielt sie auch in Deutschland Vorträge, später sogar in den USA. Als ihr erster Verleger an sie herantrat, füllte Maria Treben mit ihren Vorträgen schon Säle mit mehreren tausend Menschen.   

1980 erschien Maria Trebens erstes Buch: "Gesundheit aus der Apotheke Gottes". Dieses Buch wurde ein unglaublicher Welterfolg und wird noch immer in vielen Sprachen weltweit verkauft. Es zählt bis heute zu den Standardwerken der Kräuterliteratur. Ein wahres Meisterwerk ist ihr mit dem Buch "Maria Treben - Meine Heilpflanzen" gelungen! Von A- Abgespanntheit bis Z-Zyste hat sie darin 664 Erkrankungen mit den passenden Kräuterempfehlungen aufgeschrieben!  

Im Laufe der Jahre schrieb Maria Treben noch viele erfolgreiche Bücher und wurde zu einer weltweit bekannten Kräuterkundigen.  

Mit steigender Bekanntheit hatte sie aber nicht nur Befürworter, es gab auch immer wieder große Anfeindungen, die ihr sehr zu schaffen machten. Sie konnte die feindseligen und teilweise sehr negativen Berichte nicht verstehen - lagen ihr doch einzig die Kräuter, die dem Wohl und der Gesundheit der Menschen nutzen konnten, am Herzen.  

Maria Treben - das Ende  

Ihr Mann, Ernst G. Treben, hat sie während ihrer gemeinsamen Zeit immer unterstützt. Heute würde man sagen, die beiden waren ein echtes "Dream-Team"! Der Handleser hatte recht behalten, es war eine ganz besondere Ehe und ihr Mann trug sie auf Händen.

Gemeinsam sammelten sie Kräuter, die Ernst dann im Garten schnitt und später auf den Dachboden trug, damit sie dort schonend trocknen konnten.   

Nachdem sie ein Leben voll von Liebe und Harmonie miteinander gelebt hatten, starb Ernst Treben am 22. Juli1988 völlig überraschend.  Von diesem Schicksalsschlag erholte sich Maria Treben nicht mehr. Ihr Mann fehlte ihr so sehr in ihrem Leben, dass sie das Haus nicht mehr verließ und ihre Lebensfreude, die ihre Mitmenschen so an ihr geliebt hatten, verlosch.   

Sie erlebte zwar noch die Geburt ihrer Urenkelin, aber auch dieses freudige Ereignis konnte ihr nicht die Trauer um den so sehr geliebten Mann nehmen, die sie seit seinem Tod begleitete.